Koka

 

Peru und Bolivien gehören nach Kolumbien zu den Ländern mit der weltweit höchsten Kokaproduktion. Wie in Bolivien hat der Kokakonsum auch in Peru traditionelle Wurzeln. Archäologische Funde bezeugen den Anbau des Kokastrauches sowie die medizinische und rituelle Verwendung der Blätter seit rund 5000 Jahren. Bis heute hat sich der magisch-religiöse Gebrauch der Kokablätter in den andinen Gesellschaften kaum verändert. Beim traditionellen Kauen werden die Kokablätter im Mund mit Kalk oder Quinoa-Asche als Katalysator zu einer bitter schmeckenden Kugel geformt und gekaut. Dieser traditionelle Konsum hat eine leicht anästhesierende Wirkung, dämpft Hungergefühle , steigert die Ausdauer und wirkt der Höhenkrankheit (Soroche) entgegen – laut Weltgesundheitsbehörde WHO ohne negative gesundheitliche Wirkungen.

Koka ist in den Andenländern in fast allen Haushalten, Supermärkten und Restaurants als Kokatee (Mate de Coca) zu finden; mit Teebeuteln oder losen Blättern aufgegossen ist er wegen seiner Wirkung gegen Kopf- und Magenschmerzen und der Höhenkrankheit beliebt.

Der Kokastrauch ist vor allem wegen der derzeit hohen Preise eine ideale Anbaupflanze für die in Peru und Bolivien typische Kleinbauernwirtschaft.

Als sich das Kokain in den 70er und 80er-Jahren des 20. Jhs. in den USA und Europa zu Modedroge entwickelte, kam es zu einem regelrechten Boom und die Anbauflächen nahmen dramatisch zu. Die Anbaufläche in Peru stieg von 46 700 ha im Jahr 2002 auf 621 200ha im Jahr 2010. Aus der dabei geernteten Menge von rund 70 000 Tonnen Kokablätter wurden etwa 215 Tonnen reines Kokain hergestellt. 90% der Ernte gehen direkt in die illegale Weiterverarbeitung und in den Drogenhandel.

Die Präsenz der Drogenhändler und ihre Verbindungen zu Terroristen- und Guerillagruppen wie dem Leuchtenden Pfad führen zu einem permanenten Klima der Gewalt und Unsicherheit in den Koka-Anbaugebieten.

Der Kokaanbau bringt den Bauernfamilien zwar höhere Erträge und Einkommen als andere landwirtschaftliche Produkte, gleichzeitig aber auch ein Leben am Rande der Illegalität und den Verfall der traditionellen Strukturen.

Seit Anfang der 90er-Jahre führt der Staat Vernichtungsprogramme zur Reduzierung des Kokaanbaus durch. Doch die staatlich subventionierte Zerstörung von Kokafeldern ist selten sozialverträglich und hat bisher nicht zu einer dauerhaften Reduzierung des Kokaanbaus beigetragen. Solange die Kokabauern keine nachhaltigen alternativen Einkommensquellen haben, die ihnen ausreichende Einnahmen sichern, entzieht man ihnen die Lebensgrundlage.

Der erste Kokain-Abhängige war Sigmund Freud. Er inhalierte Kokain solange, bis er Nasenkrebs bekam.

Coca Cola enthält gegenüber früher kein Kokain mehr. Gleichwohl wird Koka des Geschmackes wegen im heutigen Coca Cola verwendet. 1995 kauft Coca Cola 204 t Koka.

 

Mate

Mate ist ebenfalls die Bezeichnung für ein in Südamerika weit verbreitetes Aufgussgetränk, das durch Aufguss kleingeschnittener trockener Blätter des Mate-Baumes gewonnen wird. Mate bezeichnet ursprünglich das Trinkgefäß (aus dem Quechua mati für Trinkgefäß), heutzutage auch das Getränk, das von den Guaraní caiguá genannt wurde. Die zerkleinerten Blätter werden vor allem in Uruguay, Paraguay und Argentinien als yerba bezeichnet, in Brasilien hingegen werden diese fein gemahlen, diese nennt man dann Erva.

In Südamerika werden auch andere Aufgussgetränke als Mate bezeichnet, z. B. in Bolivien und Peru generell Aufgüsse aus anderen Pflanzen wie mate de coca, zubereitet aus den Blättern des Cocastrauchs.

 

 

 

 

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