Fès

04. – 08. Februar 2015

 

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Heute fahren wir mit dem Zug nach Fès. Der Bahnhof in Marrakesch ist imposant, hat monumentale Dimensionen

 

Text: Eisenbahnlinien

 

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Schon 20 Minuten Verspätung und immer noch kein Zug in Sicht

 

 

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Aber dann geht es los. Das 1. Klasse Billett kostet für die 650 km lange Strecke umgerechnet 30.-. Die Fahrt dauert 8 Stunden

 

 

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Ziemlich viel Regen unterwegs

 

 Text: Fès

 

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Am Abend kommen wir in Fès an und treten durch das Blaue Tor in die Medina ein. Unsere Unterkunft liegt gleich hinter dem Tor in der Altstadt

 

 

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Wir haben ein einfaches Zimmer reserviert und sind erstaunt, dass sich dieses in einem so gepflegten traditionellen Altstadthaus befindet. Die Zimmer sind um einen hohen Innenhof mit Brunnen angelegt

 

Am nächsten Tag machen wir einen ersten Stadtrundgang. Da die Stadt so verwinkelt und unübersichtlich sei, wird allgemein empfohlen, einen Führer zu nehmen. Das machen wir auch so. Es stellt sich aber heraus, dass das nicht nötig gewesen wäre. Zumal die Absicht unseres Führers hauptsächlich darin besteht, uns die Shops zu zeigen…

 

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Das Portrait von König Mohamed VI ist überall zu finden

 

 

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Unser Führer erklärt, Regula notiert

 

 

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Er zeigt uns Häuser, die mit Fördermittel der UNESCO renoviert werden

 

 

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Ein typischer Innenhofbrunnen

 

 

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Jede einzelne Kachelstück wird von Hand zugeschlagen

 

 

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Alte restaurierte Türe: Der obere Klopfer war auch für Berittene zu bedienen

 

 

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Speisesaal in einem vornehmen Haus

 

 

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öffentlicher Brunnen

 

 

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Gasse in der Medina

 

 

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baufällige Häuser, die auf ihre Renovation warten

 

 

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Holzschnitzer. Hier erwähnt unser Führer ein Zitat von Picasso: Was von Hand gearbeitet wird, ist Handwerk. Was mit Hand und Herz gemacht wird, ist Kunsthandwerk. Was mit Hand, Herz und Geist gemacht wird, ist Kunst.

 

 

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Decken werden von Männern genäht

 

 

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Kleider oft auch

 

 

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Hier werden Utensilien für Hochzeiten gefertigt

 

 

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Kunsthandwerk. Fès ist bekannt für dessen Qualität

 

 

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Die Lederfärberei und-gerberei, die wir besuchen, ist grösstenteils gerade im Umbau. Unser Führer ist nicht gewillt, uns eine Färberei in Betrieb zu zeigen

 

 

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Die verarbeiteten Leder werden zum Trocknen ausgelegt

 

 

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Da die Gassen meist eng sind, und häufig bergauf oder bergab führen, gibt es angenehmerweise keine Mofas wie in Marrakesch. Transportiert wird auf den Schultern, auf Handkarren und Eseln. Dabei wird oft “balak” (Achtung!) gerufen

 

 

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Kairaouine-Komplex, eine Kombination aus Moschee und islamischer Universität

 

 

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Der ganze Sakralbau wird von 270 Säulen getragen

 

 

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Die typische Innenarchitektur in religiösen Gebäuden ist so, dass der Deckenbereich aus Holzschnitzereien besteht, dann folgt Stukkatur, darunter ein Band mit klassischer arabischer Kalligraphie und schliesslich Mosaiken

 

 

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Detailansicht Kalligraphie und Mosaik

 

 

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Das Grabmal Idriss II

 

 

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Kein Zugang für Nicht-Muslime

 

 

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Ein Schlechtwetterfront zieht auf

 

 

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Zum Mittagessen bestellen wir als Vorspeise diverse Salate und als Hauptspeise eine Berber-Tajine sowie eine mit Lammfleisch

 

 

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Heizofen des Hammams, den wir am Abend besuchen werden

 

Text: Besuch Hammam

Den nächsten Tag verbringen Leon und ich ohne Regula, die mit einer Migräne (ungeklärter Herkunft) im Bett darnieder liegt.

Wir machen uns auf die Suche nach den Lederfärbereien, die uns der Führer gestern nicht zeigen konnte.

 

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Zuerst kommen wir an einer erstaunlichen öffentlichen Toilette vorbei. Jeder Besucher schöpft dabei aus dem Trog einen Kessel Wasser für die Spülung. Das Wasser ist thermalgewärmt. Mit dem Kessel Wasser verschwindet der Besucher in eine der Toiletten. Alles ist sehr sauber

 

 

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In der Rue Mechatine kommen wir am noch einzigen Kammmacher in seiner winzigen Werkstatt vorbei. Er ist über achtzig Jahre alt. Er stellt ausser Kämmen noch verschiedene andere Gegenstände wie Gabeln, Löffel und Schmuckstücke her. Das Ausgangsmaterial ist Kuhhorn, das aufgeschnitten und unter Hitze flachgepresst wird

 

 

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Schliesslich finden wir die Gerbereien und -färbereien. Alles seien Naturfarben, es werden keine künstlichen Farben verwendet

 

 

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Wenn die Felle vom Schlachthaus ankommen, werden sie in solchen riesigen Waschmaschinen gewaschen und das Blut und der Schmutz entfernt. Es werden Schaf-, Ziegen, Rinder- und Kamelhäute verwendet

 

 

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Dann folgt der nächste Bearbeitungsschritt. Die Häute werden in eine weisse Lauge eingelegt um das Fell zu entfernen und das Leder geschmeidig zu machen. Die Lauge wird mit Taubenkot angerührt. Dadurch entsteht Ammoniak und ein beissender Gestank

 

 

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Es folgen weitere Bearbeitungsschritte

 

 

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Das Leder wird gefärbt…

 

 

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… und nachher zum Trocknen aufgehängt

 

 

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Das gelb gefärbte Ziegenleder ist das teuerste, da es mit Safranpulver gefärbt wird

 

 

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Wir verlassen nun die Medina und finden ausserhalb der Stadtmauern die Ruinen der Merinidennektropole

 

 

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Um die Stadt herum gibt es einige Friedhöfe

 

 

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Auch hier werden Häute zum Trocknen ausgelegt

 

 

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Und wir haben eine schöne Aussicht über die Stadt

 

 

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Am Nachmittag machen wir uns durch einen Park auf den Weg zur Mellah (Judenstadt)

 

 

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Auch hier sind die Gassen eng

 

 

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Die Löcher sind in den Mauern um den Temperatur ausgleich zu ermöglichen und der Mauer somit mehr Stabilität zu verleihen

 

 

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Viele Häuser sind baufällig und müssen aufwändig renoviert werden

 

 

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Kinder spielen mit gefärbten Küken

 

 

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Die jüdischen Häuser haben im Gegensatz zu den muslimischen Häusern Balkone. Das Leben war eher nach aussen orientiert und die Frauen hatten grössere Freiheiten. D.h. sie waren nicht so stark ans Haus gebunden wir die Musliminnen

 

 

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in den Fünziger- und Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts haben die meisten Juden die Stadt verlassen und sind nach Israel ausgewandert. Sie haben ihre Häuser verkauft oder ihren arabischen Freunden verschenkt. Von den ursprünglich 30’000 Juden in Fès sind noch ca. 200 geblieben

 

 

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Das ehemaliges Haus des Rabbi. Es wurde damals aus Pietätsgründen nicht verkauft und ist heute am Zerfallen

 

 

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Die ganze Häuserzeile wird aber jetzt mit Unterstützung der UNESCO saniert

 

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Tür zum jüdischen Friedhof. Die Inschrift im Stern heisst “Haus des Lebens*

 

 

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Friedhof mit 12’000 Gräbern

 

 

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Türbeschlag – eine Kombination aus jüdischem (Hufeisen) und muslimischem (fünf Finger der Fatima) Glücks-Symbol

 

 

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Glücksbringer – in die Öffnung im Türrahmen wurde eine kleine Kassette mit einem Thora-Text eingefügt. Das sollte das Haus vor Unglück schützen

 

 

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In der Synagoge. Thorarolle auf Gazellenleder

 

 

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Im Untergeschoss der Synagoge: Gefäss für rituelle Waschungen vor der Hochzeit

 

 

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Am Fluss Qued Zitoun, der durch die Stadt fliesst, wo die ersten Quartiere entstanden waren

 

Heute machen wir mit Leon und seinem Mietwagen einen Ausflug nach Moulay Idriss, Volubilis und Meknes.

 

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Wir fahren über Land

 

 

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Mandelblüten

 

 

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Stausee

 

 

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Bergdorf

 

 

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Ankunft in Moulay Idriss. Um zum Zentrum zu kommen, müssen wir durch den Markt fahren

 

 

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Moulay Idriss liegt auf einr Hügelkuppe mit dem berühmten Grab als Heiligtum in der Mitte

 

Text: Moulay Idriss 

 

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Volubilis (Ausgrabungen einer römischen Stadt) in der Mitte

 

 

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Krähen, die angeblich die Oliven fressen

 

 

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Volubilis

 

 

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Die berühmten Bodenmosaike

 

 

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Bacchus

 

 

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Die Aufgaben des Herkules

 

 

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Feuerkreuz

 

 

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Akrobat

 

 

Wir verlassen Volubilis und besuchen noch kurz Meknes

 

Text: Meknes

 

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Das Tor Bab El Mansour

 

 

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Eingang zum Mausoleum Moulay Ismail

 

 

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Grabmal. Die beiden Standuhren sind Geschenke von Louis XIV

 

 

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Spät am Abend kehren wir wieder nach Fès zurück.