Der Leuchtende Pfad

1970, nach der Spaltung der kommunistischen Partei Perus, gründete der charismatische Philosophieprofessor Abimael Guzmán nach maoistischen Vorbild den „Leuchtenden Pfad“ (Sendero Luminoso). Die Bewegung, die bis 1980 noch als Partei fungierte und erst danach den blutigen Volkskrieg  begann, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Gesellschaft radikal zu reformieren: Oligarchien sollen zerstört, Löhne erhöht und grosse Teile des Landes den Campesinos zurückgegeben werden.

Manchmal hatten es die Aufständischen leicht, Anhänger in den bitterarmen, abgeschiedenen Dörfern zu finden. Die meisten Bauern waren jedoch gegen die Besetzung ihrer Häuser durch die Guerillagruppen, gegen den Raub ihrer Ernten und die Zwangsrekrutierung ihrer Kinder. Doch wer Widerstand leistete, bezahlte dies oft mit dem Leben.

Rund 20 Jahre dauerte der Bürgerkrieg, der 1983 und 1984  einen Höhepunkt der Gewalt verzeichnete. In diesem Zeitraum sind rund 70‘000 Menschen verschwunden und wahrscheinlich getötet worden: Campesinos, Senderistas, Polizisten, Soldaten.

Ruhiger wurde es erst nach der Festnahme von Guzmán am 12. September 1992, ein Erfolg, der der Regierung Fujimori zugeschrieben wird – zu Unrecht, wie viele meinen. Fest steht aber, dass Guzmáns Verhaftung wie ein tödlicher Schlag auf die nun führerlose Bewegung wirkte.

 

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