Marokkos Staatsreligion ist die orthodoxe oder sunnitische Richtung des Islam. Sie stützt sich auf den Koran und die Sunna, worin die Worte und Taten des Propheten Mohammed aufgezeichnet sind. Die Religion kam im 7. Jahrhundert nach Marokko und bestimmt seither Glauben und Rechtsystem. Sie ist das ordnende Element im Alltag jedes Marokkaners, der verpflichtet ist, die fünf Säulen des Islam zu beachten: shahada (Glaubensbekenntnis), salat (rituelles Gebet), saum (Fasten im Ramadan), zakat (Almosen aus Barmherzigkeit) und hadsch (Wallfahrt nach Mekka).
Der König von Marokko ist sowohl weltliches als auch geistliches Oberhaupt des Landes.
Rituelle Waschungen
Rituelle Waschungen müssen vor jedem Gebet durchgeführt werden. In den Höfen der Moscheen befinden sich Brunnen und Wasserbecken, ein hammam (Dampfbad) liegt stets in der Nähe. Der Islam legt grossen Wert auf körperliche Reinheit.
Koran
Die heiligen Offenbarungen Allahs wurden durch den Propheten Mohammed im Koran aufgezeichnet.
Freitagsgebet
Die fünf täglichen Gebete (salat) gehören für jeden gläubigen Muslim zu den fünf Pflichten oder Säulen des Islams. Vor allem bei den Mittagsgebeten am Freitag (khutba) wird erwartet, dass sich die Gläubigen in der Moschee versammeln. In diesem Allah gewidmeten Tag wird meist vom Iman der jeweiligen Moschee eine Predigt gehalten. Die Freitagsgebete sollen auch das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Muslime einer Gemeinde stärken.
Das tägliche Gebet
Das tägliche Gebet besteht aus mehrmaligem Niederwerfen und dem Aufsagen der Gebetsformeln. Die Gläubigen knien ohne Rangunterschiede nebeneinander – Gesicht nach Mekka. Die Richtung heisst qibla, sie wird durch den mihrab, eine Nische in der Wand, gekennzeichnet. Der Iman kniet vor dem Betenden.
Islamische Feste
Der islamische Kalender orientiert sich am Mondjahr, das etwas kürzer als das Sonnenjahr ist. Der Mondkalender richtet sich nach dem Beginn der islamischen Zeitrechnung im Jahre 622. Das islamische Jahr ist 10 bzw. 11 Tage kürzer als das nach dem Gregorianischen Kalender. Nach unserer Zählung liegen die islamischen Feiertage somit jedes Jahr 11 Tage früher als im Vorjahr. Die religiösen Autoritäten legen die Termine der einzelnen Feiertage in der Regel erst kurz vorher fest.