Medina

Medinas

Marokkos Medinas haben fast alle den gleichen Grundriss. Eine typische medina (das arabische Wort für „Stadt“) ist ein dicht bebauter Ballungsraum innerhalb einer Wehrmauer mit mehreren Verteidigungstürmen. Das Durcheinander von unzähligen Strässchen und Verbindungsstrassen verwandelt die Medina in ein wahres Labyrinth. Durch das Zentrum der Medina führen zumeist Strassen, die die grossen Stadttore miteinander verbinden. Andere Hauptstrassen verlaufen aus Verteidigungsgründen im Zickzack oder enden vor einer Häuserfront.

 

Grundriss

Jede Medina erscheint zunächst völlig chaotisch, wurde jedoch nach festen Gesichtspunkten erbaut.  Die Moschee befindet sich immer im Zentrum. Die einzelnen Stadtteile beherbergen verschiedene religiöse oder ethische Gruppen. Wohn- und Arbeitsstätten sind getrennt, der Standort des Wohnhauses oder Geschäfts sagt viel über die soziale Stellung in der Gemeinschaft aus.

 

Stadtviertel

Die Stadtviertel einer Medina sind sehr vage definierte Areale. Sie sind ein gemeinsam bewohntes Gebiet aus mehreren kleinen Strassen und Gassen und gleichzeitig der Mittelpunkt des geistigen und materiellen Lebens der Bewohner. Jedes Viertel (hawma) verfügt über einen öffentlichen Backofen, ein Dampfbad (hammam) eine Koranschule und einen Lebensmittelladen, der immer in einer Seitenstrasse liegt und Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Obst, Öl, Zucker, Gewürze und Ähnliches führt.

 

Souks

Einmal pro Woche sind Souks (im Sinne von Wochenmärkten) Mittelpunkt des ökonomischen, sozialen und administrativen Lebens der ländlichen Regionen. Die Bauern kommen von weit her, um sich mit allem Nötigen einzudecken und selbst frisches Obst, Gemüse, Eier und Butter zu verkaufen. Auch werden Töpferwaren und Teppiche gegen Tee, Öl, Zucker und Gewürze eingetauscht. Eigentlich wird auf dem Wochenmarkt alles – von Kleidung bis zum Maultier getauscht oder verkauft.

In den Medinas der Städte haben die Souks täglich geöffnet. Sie sind streng nach der Art der angebotenen Ware gegliedert.

 

Riad

Der Innenhof oder riad  („Garten mit Bäumen“) ist der Mittelpunkt eines Wohnhauses. Die Zimmer gehen alle auf den Hof hinaus, der oft einen Brunnen aufweist.

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