Uganda Nationalparks

 

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Der Murchison-Falls-Nationalpark

Der Murchison-Falls-Nationalpark ist mit 3.877 km2 das grösste Schutzgebiet Ugandas.

Der Weisse oder auch Viktoria-Nil genannte Fluss fliesst durch den Nationalpark und teilt diesen in zwei Hälften. Diese zwei Teilstücke unterscheiden sich durch ihre Vegetationsformen.Im nördlichen Teil herrscht eine Gras-Savanne vor. Der südliche Teil dagegen besteht hauptsächlich aus Trockenwald.

In den 1960er Jahren gehörte der Murchinson-Falls-Nationalpark in allen Belangen zu den besten und bekanntesten Schutzgebieten in Afrika. Er war vorallem für seine enormen Elefantenherden bekannt, die teilweise bis zu 500 Tiere umfassten. Insgesamt gab es damals rund 14.500 Elefanten im Park. Nach einer Zählung von 1969 lebten im Nationalpark 30.000 Uganda-Kobs, 26.500 Kaffernbüffel, 16.000 Jackson-Kuhantilopen, 14.000 Flusspferde und 11.000 Warzenschweine. Dazu kamen Bestände  der heute seltenen Rothschild-Giraffen und beide Nashornarten.

Nach der Machtübernahme durch Idi Amin wurden die Grenzen Ugandas für ausländische Touristen geschlossen. Daher schloss der Nationalpark seine Pforten. Ohne ausländische Besucher und ohne Schutz motivierter Park Ranger nahm die Wilderei schnell überhand. Nach Amins Vertreibung wurde 1980 eine erste erschreckende Bilanz gezogen: Es gab nur noch 1.400 Elefanten und 1.200 Flusspferde. Bei den anderen Tierarten waren die Bestandeszahlen halbiert.

Doch der Bürgerkrieg ging bald weiter und bescherte dem Park weitere schwierige Jahre.

Erst Ende der 1980er Jahre begann sich die Situation nach dem Wahlsieg Musevenis zu stabilisieren. 1990 gab es im Park nur noch 150 Elefanten und 1.000 Kaffernbüffel. Die Nashörner, Rothschild-Giraffen und Afrikanische Wildhunde waren im Parkgebiet ausgerottet.

Doch im Laufe der 1990er Jahre begannen sich die Dinge schneller zum Positiven zu ändern, als mancher geglaubt hatte. Die Tierbestände erholten sich langsam und es fanden sich Investoren für neue Unterkünfte, um den Park wieder für Besucher attraktiv zu machen.

Insgesamt gibt es im Park 76 Säugetierarten, rund 460 Vogelarten und zahlreiche Reptilien wie das Nil-Krokodil und der Nil-Waran.



Der Queen Elisabeth National Park

Zwischen Ruwenzori–Gebirge und den Virunga-Vulkanen liegt der Queen Elisabeth Nationalpark. Er erstreckt sich über 1.978 km2 zwischen den beiden Seen Eduard und George bis zur kongolesischen Grenze. Das Gebiet des Parks besteht hauptsächlich aus Savanne.

Der Queen Elisabeth Nationalpark ist durch den Kazinga-Kanal in zwei Häften geteilt die durch eine künstliche Brücke miteinander verbunden sind.

Der Nationalpark liegt direkt am Äquator zwischen 910 und 1.390m.

Beeits im Jahr 1925 wurde das Gebiet rund um die beiden Seen Eduard und Georg zum Wildschutz-Reservat (Lake Georg and Eduard Game Reserve) erklärt. Das Land war zu dieser Zeit fast nicht bewohnt da der Ausbruch der Rinderpest in den 1980er Jahren viele Bauern aus der Gegend vertrieben hatte. Nach dem vermehrten Auftreten der Schlafkrankheit 1910, wurde beschlossen, alle Bewohner zu evakuieren, um sie in Regionen umzusiedeln, wo es keine Tsetse-Fliegen gab. Im Jahr 1952 wurde  das Reservat zum Nationalpark erhoben. 1954 wurde der Park zu Ehren der englischen Königin in Queen Elisebeth National Park umbenannt.

Während der Herrschaft von Idi Amin hatt der Park einen grossen Verlust an Wildtieren zu beklagen. 1971 lebten noch rund 4.000 Elefanten im Park. 1980 waren es gerade noch 150. Die Population der Kaffernbüffel fiel in dieser Zeit von 18.000 Tieren auf 8.000. Seit Anfang der 1990er Jahren erholen sich die Bestände kontinuierlich. Die Elefantenpopulation ist wieder auf über 1.000 Tiere angewachsen und auch die Löwen, einst fast völlig ausgerottet, zählen wieder mehr als 200 Tiere.

 

 

Der Kibale Forest Nationalpark

 Der 766 km2 grosse Kibale Forest Nationalpark liegt nördlich des Queen Elisabeth Nationalparks zu Füssen des Ruwenzori-Gebirges. Der Wald ist ein Spiegel des typischen ostafrikanischen Regenwälder mit einer Mischung aus Tiefland- und Bergregenwald.

Der Kibale Forest liegt auf einer Höhe von960 und 1.590m.

Der Kibale Forest Nationalpark wurde 1993 gegründet. Das Gebiet stand bereits 1932 als sogenannter „Crown Forest“ unter eingeschränkten Schutz. 1948 wurde Kibale dann ein ein Waldschutzgebiet.

Im Kibale Forest leben 71 Säugetierarten, davon 13 Primatenarten. Der Kibale Wald ist damit der an Primatenarten reichste Wald in Uganda und zugleich einer der reichsten der Welt (ca. 1.420 Tiere). Von den hier vorkommenden Primaten sind besonders der Langhaar-Schimpanse und der Rote Stummelaffe zu erwähnen.

Unter den Vögeln hat man insgesamt 372 Arten registriert.

 

Bwindi Inpenetrable  Nationalpark

Der Bwindi Nationalpark liegt im äussersten Südwesten an der Grenze zu Kongo. Er umfasst den Reest des ursprünglichen Albert-Riff-Waldes der sich in früheren Zeiten entlang des gesamten Zentralafrikanischen Grabenbruchs zog.der 331km2 grosse Park wurde hauptsächlich zum Schutz der letzten etwa 400 lebenden Berggorillas eingerichtet. Das Gebiet ist mit einem Bergregenwald überzogen, der grösstenteils fast undurchdringlich (inpenetrable) ist.

Der Bwindi-Park liegt auf Höhen zwischen 1.160 und 2.600m.

Der Bwindi-Wald gehört zu den wenigen Wäldern, die die Zeiten der wiederkehrenden klimatischen Veränderungen in der Spanne von1.8 Millionen bis 40.000 Jahren überdauerten. Während der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren herrschte am Äquator in Afrika wahrscheinlich ein recht trockenes und vorallem kühleres Klima. Teile des einst übermächtigen Waldes in Afrika mit seinen an tropisch-feuchtes Klima gewöhnten Pflanzen wurden zurückgedrängt, nur wenige Waldrefugien blieben übrig, darunter der Bwindi-Wald. Nach Ende der Eiszeit vor etwa 10.600 Jahren begann sich der Wald von hier aus wieder über weite Flächen auszubreiten.

Im Jahr 1932 installierte die damals britische Verwaltung in Uganda zwei Waldschutzgebiete von insgesamt 207 km2 im Bereich des Bwindi-Waldes. 1942 wurden die beiden Gebiete  zum Inepetrable Crom Forest Reserve mit insgesamt 298 km2 zusammengefasst. Zwei Jahrzehnte später (1961) wurde das Gebiet auf 321 km2 erweitert. Durch die politischen Verhältniss im Land war aber an geordneten Naturschutz nicht zu denken. 1986 wurde wurde ein Projekt namens Inpenetrable Forest Conservation ins Leben gerufen. 1991 wurde aus der Waldreserve offiziell ein Nationalpark.IM Oktober 1991 begann die Habituierung der ersten beiden Gorilla-Gruppen. Aufgrund der vielen besonderen Tier- und Pflanzenarten wurde  der Park 1994 von der UNESCO als Weltkulturerbe eingestuft.

Im Bwindi-Nationalpark gibt es etwa 36 Gorillagruppen (insgesamt etwa 400 Tiere), wovon zehn Gruppen an Menschen gewöhnt sind und neun besucht werden können.

   

Lake Mburo Nationalpark

In dem weitläufigen Gebiet zwischen Victoria-See und Ruanda gibt es zahlreiche mittelgrosse Seen. Der 260 km2 grosse Lake Mburo Nationalpark liegt im Süden Ugandas, etwa auf halben Weg zwischen Victoria-  und Edwardsee.

Das Gebiet war Anfang des 20. Jahrhundert stark von der Rinderpest betroffen und viele Farmer verliessen die Gegend.

Ende der 1940er Jahre kam es zu einem massenhaften Auftreten der  Tsetse-Fliegr und dadurch der Schlafkrankheit. Die Kolonialregierung  war entschlossen zu handeln und entschied alle Grasfresser als Wirtstiere der Fliege abzuschiessen. Da die Aktion zu keinem Erfolg führte, wurde beschlossen, das ganze Gebiet abzuholzen und abzubrennen. Später wurde verfügt, das Gebiet flächendeckend mit Insektiziden zu behandeln. Erst diese radikale Kur brachte das Aus für die Tsetse-Fliege.

Nach Freigabe Teile des Parkes für die landwirtschaftliche Nutzung, nach politischen Wirren und Wilderei in den 60er bis 80er Jahren wurde das Reservat 1983 zum Lake Mburo Nationalpark erklärt und der Tierbestand  erholt sich allmählich. Dazu mussten 4.500 Menschen das Gebiet ohne Entschädigung verlassen.

1987 wurde entschieden, den Park um 60%  zu verkleinern. Es wurde befürchet, dass das das Ende des Schutzgebietes sein werde. Es wurde darum versucht, neue Wege zu gehen und die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung zu suchen. Seit 1995 gehen 20% der Einnahmen des Parks direkt in Projekte der umliegenden Gemeinden.

Einige der Grosstierarten kommen in dem relativ kleinen Park leider nicht mehr vor. Dazu zählen Elefanten und Löwen. Trotzdem kann man um den See herum eine ganze Menge von Tieren beobachten. Zu erwähnen ist insbesonders die in Uganda sonst nicht anzutrefffende Impala-Antilope.