25. Februar 2013
In Siem Reap ist es um die 40 Grad, feucht und wir müssen uns gegen die Moskitos verteidigen. Wenn wir trotz Mückennetz, -gitter und -spray gestochen wurden, sind wir froh um das Apparätchen bite away. Durch seine Hitze wird das Gift neutralisiert und der Juckreiz verschwindet (Geisterglaube oder Wissenschaft?)
In der Umgebung von Siem Reap stehen 400 Tempel und die Stadt ist Ausgangpunkt für deren Besichtigung.
Alle Tempel sind UNESCO Weltkulturerbe. Viele Statuen wurden gestohlen, einige stehen in Museen in und ausserhalb Kambodschas, trotzdem sind wir überwältigt
Zuerst besuchen wir Angkor Thom. Von weitem sieht es aus wie ein Steinhaufen. Kommt man näher zeigt sich Wunderbares. An seinen vier Eingangstürmen sind Reliefs mit dem Gesicht von Buddha, in alle vier Himmelsrichtungen eines
Richtig positioniert, gelingt es nahe heran zu kommen
In der Mitte steht das innerste Heiligtum, der Bayon. Das im 13. Jahrhundert vollendete Meisterwerk sollte alle Religionen des Landes zusammenführen
Trotz grosser Hitze, schon am frühen Vormittag, sind viele Stufen zu erklimmen
Nicht alle schaffen es
Ta Prohm wurde im 12. Jahrhundert als buddhistisches Kloster gebaut. In seiner Blütezeit lebten und arbeiteten 12000 Menschen darin. Jetzt ist es fest im Griff der Kapokbäume und wird darum auch Dschungeltempel genannt. Der Entscheid, die Bäume nicht zu roden, hat Ta Prohm auf eine andere Art fotogen gemacht
Hier wurde der Film Tomb Raider gedreht
Wahrscheinlich der meist fotografierte Baum in Kambodscha
Buddha eingeschlossen
Und hier noch einer zwischen den Wurzeln
Beispiel von Restaurierungsarbeiten
Angkor Wat ist berühmt für seine Türme und seine weitläufigen Galerien mit ihren Reliefs
Ein grosses Relief zeigt das Quirlen des Milchozeans, eine hinduistische Schöpfungs-Geschichte. Die Götter und die Dämonen ziehen an einer Schlange, die sich um den Berg Mandara (den Quirl) geschlungen hat. Sie wollen so das Elixir der Unsterblichkeit erzeugen. Vishnu weist sie an, zusammen, statt gegeneinander zu arbeiten. Als das Elixier produziert ist, reissen es die Dämonen an sich und Vishnu (der Gott des Erhaltens) muss wieder einschreiten. Auf dem Relief sieht man zuoberst Gott Indra, in der Mitte Vishnu, rechts die Dämonen und links die Götter
Apsaras, Tempeltänzerinnen, hinten aus Stein, vorne die heutigen
Die berühmte Silhouette mit den fünf Türmen
Der kleine Tempel Banteay Srei ist der Lieblingstempel unseres sehr versierten und engagierten Führers Linh Sisaron (sisaronlinh@yahoo.com). Der Tempel aus rosarotem Sandstein wurde auch zu unserem Lieblingstempel
Der Tempel liegt 30 km ausserhalb der Stadt. Er weist die feinsten und schönsten Verzierungen auf
Da die Steinmetzarbeiten wahrscheinlich von Frauen ausgeführt wurden, wird er auch Ladytempel genannt
Versuchte Plünderung des Banteay Srei-Tempels durch den späteren französischen Kulturminister André Malraux in den Zwanzigerjahren
Der Tonle Sap-See hat bei niedrigsten Wasserstand eine Fläche von 2’500 km2. Wenn während der Regenzeit der Tonle Sap-Fluss Wasser aus dem Mekong Richtung See führt, überschwemmt dieser ein Gebiet von mehr als 10’000 km2 und verwandelt sich so in den grössten Süsswassersee Südostasiens. Wenn sich die Flussrichtung Ende Oktober wieder umkehrt, hinterlässt das zurückweichende Wasser sehr fruchtbaren Schlammboden.
Vorwiegend Vietnamesen leben als Fischer in schwimmenden Dörfern an wechselnden Stellen auf dem See
Da der Wasserstand stark schwankt, ist die Pagode auf hohe Stelzen gebaut
schwimmender Supermarkt
im schwimmenden Dorf
schwimmende Küche
Die Menschen sind für ein Leben auf dem See eingerichtet
Mittlerweile gibt es sechs Kantha Bopha-Spitäler in Kambodscha. Kantha Bopha ist der Name der Tochter von König Sihanouk, die an Leukämie gestorben ist. Die Behandlung ist für alle Kinder gratis. 90% der Bevölkerung in Kambodscha könnte nichts bezahlen, da sie von einem Dollar pro Tag oder weniger lebt. Die Kantha Bopha-Spitäler unterlaufen die Korruption. Es wird kein Geld von PatientInnen angenommen und alle Angestellten bekommen ein Monatsgehalt von mindestens 250$
Beat Richner, der zweimal wöchentlich in Siem Reap ein Konzert gibt, sagt, er verstehe nicht, warum Regierungen nicht an die Spitäler bezahlen (vor allem die, die den Bürgerkrieg ins Land gebracht haben, z.B. die Nixon-Administration). Auch mit der WHO ist er nicht einverstanden, die eine dem Land angemessene Medizin verlange. Alle Menschen hätten nur ein Leben, egal wo sie zur Welt kommen. Wenn man auf die (teuren) Laboruntersuchungen verzichte, werde man kriminell, denn dann könnte es zu HIV- oder Hepatitis-Übertragungen kommen. Die Sterblichkeit wäre höher, jetzt ist sie unter einem Prozent. Er bittet die jüngeren Touristen Blut zu spenden und die älteren Geld (die mittleren könnten beides tun)
www.beatocello.com
Am 03.03.2013 verlassen wir Kambodscha. Die Lotusblume ist die Nationalblume des Landes. Sie wird kultiviert und tritt an diversen Anlässen und Festen in Erscheinung