Open House 2017

30. September 2017

Der Verein Open House Zürich organisierte diesen Anlass um einen Blick hinter die Fassaden zu werfen und die Stadt neu zu entdecken zum zweiten Mal.

Von den über 80 angebotenen Gebäuden haben Regula und ich Home of FIFA, Campus Balgrist, 25 Hours Hotel, den Waffensaal im Kasernenareal, die Pädagogische Hochschule, das Landesmuseum, das Schulhaus Leutschenbach, das Gebäude Tic Tric Trac und das Schulhaus Hirschengraben angeschaut.

Wir  haben uns dieses Wochenende wieder einmal etwas intensiver mit Architektur befasst und konnten feststellen, dass wieder äusserst interessante Objekte zu besichtigen waren. Die Highlights waren der Waffensaal um zu sehen was alles noch brach liegt in Zürich, Das Landesmuseum mit der kühnen Architektur  und das Schulhaus Hirschgraben mit der Schönheit eines alten Gebäudes…

Die Fotos und Notizen sind während den Führungen unter einigem Zeitdruck entstanden.

Die eingefügten Texte stammen aus der Website openhouse-zurich.org

https://openhouse-zuerich.org/

 

25 hours hotel

Das 25 hours Hotel Langstrasse liegt als Teil der EUROPAALLEE an einem der wichtigsten Punkte des neuen Stadtentwicklungsprojektes – hier trifft das neu geschaffene Viertel auf die legendäre Langstrasse. Hier verschmelzen die Welten und im Idealfall die Kulturen. Das Zürich der Arbeiter und kleinen Leute stößt auf das Zürich der Banker und Entrepreneure. Der Standort an der Nahtstelle zwischen dem traditionellen Quartier der Subkultur und Nachtschwärmer an der Langstrasse und der gediegenen Europaallee inspirierte die Macher des Hotels, sich mit den Kontrasten von Banken und Rotlicht, von Kunst und Kapital, auseinanderzusetzen. Das Team um den Designer WERNER AISSLINGER entwickelte ein ganzheitliches Gestaltungskonzept unter dem Arbeitstitel POCKET UNIVERSE.

 

 

 

 

 

 

 

 

FIFA

Der Baukörper behauptet sich als souverän schwebendes Objekt gegen die Sportplätze und Sportbauten. Er ist grossflächig, ruht kraftvoll in sich selber und entfaltet seine Spannung als gestaltete Antwort auf den organisch gewachsenen Wald. Der markante Objektcharakter entsteht durch eine gefaltete, stockwerkübergreifende Fassade mit einem gespannten Gewebenetz. Die Fassade erscheint je nach Tageszeit und Standort des Betrachters als geschlossene oder transparente Fläche. Die Rücksicht auf die Natur bestimmte auch die Erschliessung. Die Kastanienallee bleibt erhalten und dient als repräsentative Vorfahrt. Im Bau, in seiner Situierung und Materialisierung manifestiert sich der Wille der FIFA nach Repräsentativität. Für die Weltgemeinschaft des Fussballs strahlt die „Home of FIFA“ Würde aus und stiftet Identität.

 

 

 

 

 

Andachtsraum

 

 

 

Treppenhaus

 

 

Campus Balgrist

Im Forschungs- und Entwicklungsgebäude für muskuloskelettale Medizin arbeiten Forschungsgruppen aus verschiedenen Disziplinen an ihren Projekten und tauschen sich mit Entwicklern und der Industrie aus. Der Fokus liegt auf dem Austausch. Die Interdisziplinarität wurde im Gebäude architektonisch umgesetzt. Die verschiedenen Forschergruppen arbeiten in offenen Räumen und teilen sich die Infrastruktur wie Labors. Das Ziel ist es, praktische Anwendungen zu finden, die dann wieder den Patienten zugutekommen.

 

 

 

Waffensaal im Kasernenareal:

Die Kasernen- und Zeughausanlage Zürich samt der Polizeikaserne gehört baulich zu den bedeutendsten architektonischen Leistungen des 19. Jahrhunderts in der Schweiz. Hier im Waffensaal, just oberhalb des ungastlichen Durchgangs, kamen Ende des 19. Jahrhunderts die noblen und herrschaftlichen Gäste Zürichs zusammen, um das stattliche Arsenal an Rüstungen, Hellebarden, Speeren, Kanonen und anderen Kriegsmaterialien zu bewundern. Allein der Umstand, dass gleich zwei dieser Treppenaufgänge zum Waffensaal führen – in gespiegelter Form rechts und links der Passage zum Zeughaushof –, lässt einen den Pomp erahnen, mit dem die militärische Schlagkraft Zürichs den Gästen aus dem In- und Ausland zur Schau gestellt wurde.

 

Notizen: Waffensaal im Zentrum des Kasernenareals. 1850 wichtigstes Bauvorhaben der Stadt. Vorher Militär im Talacker. Zeughauskeller. Paradeplatz. Kasernenareal misst 450 m x 150 m. Schlossähnliche Anlage im Barockstil. Front gegen die Stadt. Architekt Johann Kaspar Wolff. Oberst. 1870 Burghölzli gebaut. 1988 Polizeikaserne im Sichtbackstein angebaut. Waffensaal war Lager für Gewehrmunition bis 1986. Letzte Rekrutenschule 1985. Nachher Reppischtal.

 

 

 

Waffensaal früher

 

 

und heute

 

 

 

 

 

ehemaliger Zeughausteil

 

 

 

ehemaliger Schlafsaal

 

 

 

Wer kann sich noch an Petra Kelly und Gert Bastian erinnern?

 

 

 

Pädagogische Hochschule:

Neubau der zusammen mit dem historischen Sihlpostgebäude den Auftakt zur Europaallee, dem bis 2020 entstehenden Stadtteil, bildet. Die Gebäude für Baufeld A, die u.a. die Pädagogische Hochschule Zürich beherbergen, sowie die weiteren bereits realisierten Bauten des Entwicklungsgebietes schreiben die lebendige Kontinuität der Zürcher Architekturtradition in der Sprache unserer Zeit fort. Die Strassen, Gassen, Plätze und Passagen des städtebaulichen Plans entfalten das gesamte Repertoire der europäischen Stadtbaukultur. Vielfältige urbane Nutzungen sind im Quartier auf engstem Raum vereinigt und prägen mit den verschiedenen Architekturen die Identität des Ortes.

Notizen: PH vorher an 19 Standorten in der Stadt verteilt. 2012 nach Bauzeit von 3 Jahren fertig. Gebäude gehört der SBB. Kanton ist Mieter. 500 Dozierende, 2000 bis 3000 Studierende. Kinderkrippe. Mediothek. Architekt Max Dudler. Fenster können nicht geöffnet werden.

 

Motto: Wer weiss es

 

 

 

Innenhof

 

 

 

Wir wussten wie es sein wird

 

 

 

Grosser Hörsaal in amerikanischen Kirschbaum für 400 Personen

 

 

 

Bibliothek

 

 

 

Stein des Anstosses: Wenn die Sonne scheint, gehen die Stoffstoren automatisch runter

 

 

 

 

 

 

Die Dreifach-Turnhalle im Dachgeschoss

 

 

 

Weitere Turnhalle

 

 

 

Baum der Erkenntnis

 

 

 

“Tragendes Wisssen”

 

 

 

Wir schafften es bis zum 6. Stock. Der 7. Stock blieb uns wegen Schlüsselproblemen versagt. Auf dem Dach ist ein Flussufer nachgebildet. Zum Erstaunen der Biologen hat sich hier auf 43 m Höhe die Blauflügelige Sandschrecke angesiedelt

 

 

Schulhaus Leutschenbach:

 

Das Schulhaus Leutschenbach ist eines der größten Schulgebäude Zürichs: ein prägnanter Glaskubus, getragen von einer sichtbaren Stahlfachwerkkonstruktion, gegliedert durch die schmalen Bänder der Geschossdecken, bekrönt von einer rundum verglasten Turnhalle. Auf drei Etagen ordnen sich die Klassenzimmer zweiseitig um das zentrale Treppenhaus an. Dessen gegenläufige Treppen führen auf großzügige Plattformen als Gemeinschaftszonen. Sie können aufgrund der vor den Fassaden umlaufenden Fluchtbalkone flexibel genutzt werden, als Aufenthaltsräume ebenso wie für teamorientierten Unterricht. Anstelle massiver Wandscheiben teilt transluzentes Profilbauglas die Klassenzimmer von den zentralen Bereichen und untereinander ab. Die schimmernden, lichtdurchlässigen Wände trennen die Räume akustisch, ermöglichen zugleich jedoch subtile optische Verbindungen. Allseitig belichtet und mit Raumhöhen von 3,60 m wirken Unterrichts- und Gemeinschaftsbereiche mehr wie Atelierräume denn wie Standardklassenzimmer. Die Materialien Sichtbeton und Glas verstärken diesen Eindruck.

 

Notizen: Transparenz als starke Geste. Es soll dem Quartier Identität geben. Das Gebäude ist akzeptiert. Sehr teuer. Bau hat 2 Jahre länger als geplant gedauert. Bau von 2005-2009.

 

 

Schulhaus Leutschenbach

 

 

 

6 solcher Pilonen stützen das ganze Gebäude

 

 

 

Gegenläufige Treppe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Turnhalle im Dachgeschoss

 

 

 

Fundgegenstände

 

 

 

Gebäude Tic Tric Trac:

Für eine Mieterschaft mit eigenem Gestaltungswillen ist das dreiteilige Gebäudeensemble „Tic Tric Trac“ im Zürcher Stadtteil Binz konzipiert. Der Edel-Rohbau zielt auf junge Kreativbüros und dynamische Start-Ups sowie expandierende Unternehmen.
be baumschlager eberle haben ein räumliches Angebot formuliert, das aktuelle Bedürfnisse nach hochflexiblen und kostengünstigen Gewerbeflächen erfüllt. Herzstück des Komplexes ist eine „bel étage“, die mit 700 Quadratmeter Grundfläche die drei Gebäude im 1. Obergeschoss verbindet. Der offene Bereich ist multifunktional und dient als zwanglose Begegnungsfläche für die Mieter und als Raum für Events.

Notizen: Projekt für Kleinmieter. Flexibles Raster von 8,1 m .Modular nach den Bedürfnissen. Hochhaus 40 m. Bel étage: halböffentliche Begegungszone. Treffpunkt. Kein Sonnenschutz. Auskragende Betonelemente. Name nach den drei Enkeln von Donald Duck. Kein Minienergiegebäude. Miete 200.-/Jahr/m2. Besonders Orientierungsbeschriftung (Signaletik).

 

 

 

 

Begegnungszone

 

 

 

 

 

 

Schattierungsbalken

 

 

 

Solaranlage. Deren Wärme wird im Sommer zum Kühlen gebraucht und im Winter zum Heizen

 

 

 

Das angrenzende Naturschutzgebiet

 

 

 

In der Baugrube wurden Baumstrünke, durch den Lehm konserviert, gefunden. Sie stammen vermutlich von einem Erdrutsch vom Uetliberg, der vor ca 14 000 Jahren stattgefunden hat

 

 

 

 

 

 

Landesmuseum:

Das Landesmuseum in Zürich wurde 1898 als grösstes kulturgeschichtliches Museum der Schweiz gegründet und sollte laut Bundesrat die „Verkörperung des nationalen Gedankens“ fördern. Mit der Bauaufgabe wurde der Architekt Gustav Gull betraut. Er kreierte mit seinem Ensemble einen für die Schweiz neuartigen Bautypus, eine Art achitecture parlante, mit der er die Vielfalt der Schweiz aber auch das Innere des Gebäudes aussen ablesbar machte. Seit dieser Zeit wurde das Landesmuseum nie substanziell saniert oder erweitert. Im Jahr 2000 schrieben die Bundesbehörden einen internationalen Wettbewerb zur Sanierung und Erweiterung des Museumsbaus aus, den das Architekturbüro Christ & Gantenbein gewann. Mit ihrem Projekt ergänzen sie das Gull’sche Gebäude zu einem Ensemble aus Alt und Neu, wodurch sich Geschichte und Gegenwart gleichsam in architektonischer Form gegenüberstehen.

Notizen: Idee nach der Landesausstellung von 1883. Märchenschloss. Kapelle. Wehrturm. Sakrale Architektur. Der Hauptturm Nachbau Bruggerturm in Baden. Pionierhaft Beton eingesetzt. Zu wenig Stahl verwendet. Renovation 2020 fertig.Totalsanierung 250 Mio, davon Neubau 76 Mio. Brückenkonstruktion wird durch Stahlseile im Boden zusammen gehalten. Neu Vorplatz mit wellenförmigen Lärchenbänken. Bibliothek. Neuer Eingang. Neubau alles Recycling-Beton. 10 000 m3. Szenographen für die Museumsgestaltung.

Das alte Gebäude im Schloss- oder Kathedralenstil

 

 

 

Im Wehrturmstil

 

 

 

Das neue c-förmige Gebäude

 

 

 

 

 

 

Besonders Rücksicht wurde auf die bestehenden über 100-jährigen Ginkobäume gelegt

 

 

 

Anschluss des neuen Gebäude an das alte. Es wurde mit der Betonmischung die Fassade an die des Altbaues angeglichen

 

 

 

Der konisch zulaufende Treppenaufgang

 

 

 

Die Fenster erlauben immer wieder einen Blick auf Details des alten Gebäudes. Fenster von aussen gebohrt, von innen geschalt.

 

 

 

Wegen eines Baufehlers waren die Steine nach dem Abschleifen des Bodens nicht sichtbar. Eine Betonkosmetikerin wurde eingesetzt, die die Steine aufmalte

 

 

 

Modernste audiovisuelle Infrastruktur für die Museumsbesucher. Ausstellungsstücke sind schwebend angeordnet.

 

 

 

Schulhaus Hirschengraben:

Das Schulhaus Hirschengraben erinnert mit seinem Namen an den mittelalterlichen Graben, der sich längs der Stadtmauer vom Oberdorftor zum Niederdorftor erstreckte. Für das Schulhaus wurde am ausgedehnten Hang oberhalb des Hirschengrabens 1890 Reb- und Gartenland erworben und ein öffentlicher Projektwettbewerb für ein Mädchenschulhaus ausgeschrieben. Grosse Beachtung und Bewunderung fanden schon bei der Eröffnung des für 1100 Kinder berechneten Schulhauses 1893 die technischen Einrichtungen für Heizung, Beleuchtung, Aborte und Schulbad. Prunkstück des Schulhauses Hirschengraben ist die im dritten Stockwerk gelegene Aula mit reicher künstlerischer Ausstattung. Das Schulhaus Hirschengraben führt heute einen Kindergarten, vier Klassen der Primarstufe sowie sechs Klassen der Oberstufe für rund zweihundert Schülerinnen und Schüler.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lehrerzimmer

 

 

 

Brunnen

 

 

 

Aufenthaltsaum

 

 

 

Aula

 

 

 

Deckenkonstruktion

 

 

 

Aussicht

 

 

 

 

 

 

 

Neugelernte Ausdrücke:

  • Materialität
  • Signaletik
  • Betonkosmetikerin
  • bespielen
  • Szenograf

 

 

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