Zum Schluss

Was mir als Eindruck vor allem zurückbleibt:
In Japan wird allgemein ein respektvoller, sorgfältiger, disziplinierter Umgang untereinander gepflegt. Respektvoll bedeutet auch, dass man auf Sauberkeit und Ordnung achtet, niemanden warten lässt, dass man Rücksicht nimmt, dass man einen höflichen Umgang pflegt, dass man sich nie rüpelhaft oder gehässig benimmt, dass man sich leise und zurückhaltend verhält, dass man sich sorgfältig kleidet, dass man sich gegenseitig hilft, dass man alles effizient organisiert damit möglichst wenig Reibungen entstehen und dass man sich diszipliniert an die Regeln hält.

Allgemein soll man sich so verhalten, wie man es sich von anderen auch wünscht.

Es besteht ein grosses Harmoniebedürfnis, der Konsens ist was zählt. Konflikte werden, wenn immer möglich vermieden. Das Wohl der Gruppe ist wichtiger als das des Einzelnen. Jeder ordnet sich unter, das Individuum zählt weniger als die Gruppe.

Als Kehrseite wäre zu ergänzen:
– In Japan ist der Kunde König. Das heisst aber auch, dass von den Angestellten sehr viel verlangt wird. Der Leistungsdruck ist hoch
– Es ist allgemein viel Personal vorhanden. Das weist auf eine relativ hohe Arbeitslosigkeit und auf Beschäftigungsprogramme hin
– Es gibt kaum Immigranten in Japan. Die Aussenwelt ist von relativ wenig Interesse, die Abschottung ist ausgeprägt
– Individualismus ist verpönt. Niemand will und darf auffallen
– In Japan als reiches Land wird entsprechend viel konsumiert mit all den Folgen.