Wirtschaft

BIP nominal: 4729 Mrd. US$, BIP pro Kopf: 37 100 US$, Export: 697 Mrd. US$ (2012). Japan ist die fünftgrösste Exportnation der Welt. Im Bereich der Elektronikindustrie nimmt das Land in vielen Bereichen die weltweite Führungsrolle ein. In der Nachkriegszeit erlebt Japan einen beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Als Ursache für diesen beispiellosen Aufstieg werden innovative Fertigungsmethoden wie beispielsweise die Just-in Time-Produktion, das Streben nach Qualität und kontinuierliche Verbesserung sowie die hohe Leistungsbereitschaft der Angestellten mit langen Arbeitszeiten, das exzellenten Ausbildungsniveau und hohe Investitionsraten genannt. Ein weiterer Faktor ist die effiziente duale Wirtschaftsstruktur. Im Ausland bekannt sind vor allem die Grossunternehmen wie Hitachi, Honda, Panasonic, Sony, Toshiba und Toyota, doch sind circa 80% der Japaner in unzähligen abhängigen klein- und mittelgrossen Zuliefererbetrieben beschäftigt. Der führenden Rolle in der Elektronikindustrie kommt sicherlich die grosse Aufgeschlossenheit der japanischen Bevölkerung für alle technischen Neuerungen zu gute.

Bedingt durch die beiden Ölkrisen verlangsamt sich das Wachstum in den 70er Jahren etwas bevor dann in den 80er Jahren eine erneute Boomphase einsetzt, die jedoch auf Spekulationen mit Grundstücken und Aktien basiert. 1990 platzt die Blase und stürzt das Land in eine zehn Jahre dauernde Deflationsphase. Unter den westlichen Industrienationen ist Japan heute das Land mit der höchsten Staatverschuldung. Die Schulden sind Altlasten einer endlosen Folge von Konjunkturprogrammen zur Bewältigung der Krise in den 90er Jahren. 2013 versucht der neu gewählte Premierminister durch weitere Konjunkturprogramme, flankiert von einer Geldschwemme und der Deregulierung des Finanzsektors, die Krise zu bewältigen, die Massnahmen werden unter dem Schlagwort «Abenomics» bekannt.

Während der Boomphase gibt es in Japan Vollbeschäftigung, doch seit den 90er Jahren sind die Arbeitslosigkeit sowie der steigende Anteil von freien Mitarbeitern (freeter) ohne feste Anstellung ein Problem.

Da Japan ein relativ rohstoffarmes Land ist, müssen Öl und viele andere Rohstoffe importiert werden. Über die Hälfte der Nahrungsmittel werden eingeführt, wobei jedoch der Reisanbau subventioniert wird. Zur Versorgung mit Fisch betreibt Japan eine grosse Fischfangflotte, die fast 15% des jährlichen Fanges in den Weltmeeren verantwortet.

Die wichtigsten Exportgüter sind Autos, Halbleiter, Büro- und Heimelektronik sowie chemische Produkte. Die wohl bekanntesten im Elektronikbereich sind digitale Fotokameras, hier kommen Firmen wie Canon, Nikon, Sony und Panasonic die weltweite technologische Führungsrolle zu.