Bevölkerung

Japan hat etwa 127 Mio. Einwohner, doch seit einigen Jahren schrumpft die Bevölkerung, wenn auch langsam.

Da Japan sehr gebirgig ist, konzentriert sich ein Grossteil der Bevölkerung in den wenigen breiten Ebenen – besonders um Tokyo, in der Gegend um Osaka und Kyoto, und in Nord -Kyushu. Allein ein Viertel der Bevölkerung, etwa 30 Mio., lebt im Grossraum Tokyo (mit den Städten Yokohama und Kawasaki). Dieses dichte Zusammenleben auf engsten Raum hat natürlich Auswirkungen auf das Verhalten und die gesellschaftlichen Umgangsformen.

Der Ausländeranteil liegt in Japan bei etwa 1.5 %, wovon etwa je ein Viertel Koreaner und Chinesen sind. Die Immigration nach Japan ist sehr schwierig, illegale Einwanderer gibt es wegen der Insellage kaum.

Das Land hat mit einer Überalterung der Gesellschaft zu kämpfen. Gründe für den demografischen Wandel sind die nach wie vor niedrige Geburtenrate von etwa 1.4% und die steigende Lebenserwartung (für Frauen liegt sie heute bei 88 Jahren).

Bildung: Trotz des schwierigen Schriftsystems können 99% der Japaner lesen und schreiben. Der Abschluss der Oberschule berechtigt zwar grundsätzlich zum Besuch eines Colleges oder einer Universität, doch ist für die endgültige Zulassung noch das Bestehen einer Aufnahmeprüfung erforderlich. Durch den Rückgang der Geburtenzahlen und das Überangebot an Studienplätzen ist der Schrecken der sogenannten «Prüfungshölle» deutlich abgeschwächt worden. Am höchsten ist der Stress beim Eintritt in die Universität, denn hier existiert eine elitäre Rangordnung: Wer die Zugangsprüfung für eine der besten Universitäten des Landes besteht, hat später die besten Chancen bei der Stellensuche.

Nach Umfragen rechnen sich 90% der Japaner selbst zur Mittelschicht. Zumindest für die Angestellten (salary men) der grossen Unternehmen (wie Toyota und Sony) und für Staatsangestellte galten jahrzehntelang die Prinzipien der lebenslangen Anstellung und der Seniorität, die stetig wachsendes Einkommen (fast) bis zur Rente garantierten. Dieses System zerfällt inzwischen. Auch in Japan gibt es heute mehr Arbeitslose, mehr Menschen, die um ihre Arbeitsstelle bangen, und mehr sogenannte freeter, die sich von Job zu Job hangeln. Der Anteil der «nicht-regulären» Angestellten beträgt inzwischen 38% (2012), bei Frauen sogar über 50%.