Belgrad ist die Hauptstadt der Republik Serbien und zählt 1,7 Millionen Einwohner.
Dank seiner günstigen Lage an der Mündung der Sana in die Donau hat Belgrad eine lange und bewegte Geschichte.
Die erste Belagerung durch die Osmanen 1456 konnte erfolgreich abgewehrt werden. Nach dem Sieg, der nach damaliger Ansicht das Schicksal der Christen entschied, ordnete Papst Kalixt III. das Mittagsläuten an, das bis heute in allen Kirchen der Welt ertönt (Wikipedia).
Im 20. Jh. war Belgrad die Hauptstadt des Königreichs Serbien sowie des sozialistischen Jugoslawiens
Zerbombtes Haus als Mahnmal. Im Zusammenhang mit dem Kosovo-Konflikt wurde Belgrad 1999 78 Tage lang von der NATO bombardiert
Bei diesen Einschusslöchern weiss man nicht mehr ob sie aus Strassenkämpfen des 1. oder 2. Weltkrieges stammen
Plakat mit der Kriegserklärung an Serbien von Franz Joseph 1914, der eigentliche Auslöser des 1. Weltkrieges
Hier der interessante Text in lesbarer Form:
Viele Häuser sind in schlechtem Zustand, da der Wiederaufbau ganz zerstörter Häuser immer noch Priorität habe
Es gibt nur noch wenige Moscheen, da nach der Vertreibung der Osmanen fast sämtliche türkische Bauten, wie Moscheen, Medressen, Hamams und türkische Wohnhäuser abgebrochen wurden, um Platz für neue öffentliche Bauten zu schaffen
Die weissen Steine in der Mauer der ursprünglichen Festung gaben der Stadt den Namen Belgrad: Weisse Stadt
Die ursprüngliche Parteizentrale der Kommunistischen Partei Jugoslawiens. Das Gebäude wurde während der NATO-Bombardierung 1999 ausgebombt und später in Anlehnung an das UNO-Hauptgebäude in New York wieder aufgebaut
Die politische und militärische Krise 1999 verursachte auch eine ökonomische. Durch die Sanktionen und das Embargo entstand eine Hyperinflation. Das ist die grösste je in Serbien gedruckte Banknote: 500 Milliarden Dinar. Man sagte damals, es ist besser im Restaraunt den Kaffee gleich bei der Bestellung zu bezahlen, später kann er schon mehr kosten! Die Wirtschaft in Serbien hat sich bis heute nicht erholt.
Unser Erlebnishotel Slavia aus sozialistischer Zeit liegt an einem lebhaften Platz mit Kreisverkehr. Wir bekamen ein Zimmer im 14. Stock hinten hinaus. Nach dem Lösen von einigen Lift- und Orientierungsproblemen standen wir schliesslich vor unserer Zimmertür. Nach dem Öffnen derselben war das Gefühl etwa so, wie wenn man ein Backofentürli aufmacht. Als wir uns aufs Bett legten, fühlte es sich an, als ob da ein Heizchüssi im Betrieb wäre. Immerhin störte es uns nicht, dass nur warmes Wasser aus der Dusche kam. Später erfuhren wir. dass es gerade der heisseste Tag im September seit 60 Jahren war. Im Esssaal herrschte ein strenges, sozialistisch anmutendes Regime. Es war am Büffet nicht erlaubt, mehr als einen Kaffee pro Person rauszulassen. Es gab zwar Müesli aber keine Früchte. Zugegeben, der Preis des Zimmers war mehr sozialistisch als kapitalistisch.
Morgen geht es weiter nach Visegrad