6. Tag: Kloster Santa Katalina

06. Okt. 2014

 

In der letzten Nacht bin ich mit dem bequemen Nachtbus von Ica bis Arequipa gefahren. Das wichtigste das es in Arequipa zu sehen gibt, ist das Kloster Santa Katalina.

Die Geschichte des Klosters begann in der zweiten Hälfte des 16. Jhs. Immer mehr spanische Familien wollten, wie zur damaligen Zeit in Spanien üblich, ihre zweitgeborene Tochter in ein Kloster stecken. Daher gründeten die Dominikaner 1579 das Monasterio de Santa Katalina, das sie im 17. Jh. aufgrund starker Nachfrage auf 20’000 m2 erweiterten. Sie umgaben den Komplex mit einer hohen Mauer, um die Nonnen von den Verlockungen der Aussenwelt abzuschirmen.

So entstand eine Stadt in der Stadt, ein eigenes koloniales Viertel. Strenge Auswahlkriterien bestimmten wer aufgenommen werden durfte. Eine Chance hatten nur die Töchter der reichsten spanischen Familien mit einem perfekten Leumund. Die Frauen mussten beim Eintritt ins Kloster eine hohe Mitgift entrichten. Den bis zu 300 Nonnen fehlte es an Nichts. Sie lebten in luxuriös ausgestatteten Zimmern und hatten mehrere Dienerinnen, die ihnen die Alltagsarbeiten abnahmen. Verärgert über die lasche und bequeme Lebensweise der Nonnen, beorderte der Papst im Jahre 1871 die Reformierung des Klosterlebens. Erst 1970 öffnete sich der Konvent – auch auf Wunsch der dort lebenden Nonnen. Da die weniger als 20 übrig gebliebenen Nonnen dafür nicht genug Geld besassen, entschied man sich dafür, die Kosten mit Eintrittsgeldern zu decken.

 

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Durch das Gitter und einem Vorhang getrennt, konnten die Nonnen Kontakt zur Aussenwelt aufnehmen und durch die Drehscheibe Gegenstände austauschen

 

 

 

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Orangen-Kreuzgang

 

 

 

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Verbindungsstrasse

 

 

 

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Die Nationalblume Perus (und Boliviens): Die Cantuta

 

 

 

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“Zelle” einer Nonne

 

 

 

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Zimmer einer Dienerin

 

 

 

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Zimmer einer Nonne aus einer sehr reichen Familie

 

 

 

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Aufgang zur Dachterrasse

 

 

 

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Im Innenhof der Wohnung war die Küche

 

 

 

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Meerschweinchen (Cuys) werden gehalten wie bei uns Hühner

 

Text: Delikatesse Merschweinchen

 

 

 

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Durch den porösen Stein kann das Wasser gefiltert werden

 

 

 

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Geschirr einer Nonne

 

 

 

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Einheimischer Papayabaum mit Minifrüchten

 

 

 

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Tourist

 

 

 

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Waschstrasse aus halbierten Amphoren

 

 

 

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Die Dienerinnen durften als einzige das Kloster verlassen. Hier mussten sie sich nach der Rückkehr den Schmutz der Stadt abwaschen

 

 

 

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Brunnenplatz. Hier wurden Waren und die letzten Neuigkeiten aus der Stadt ausgetauscht. Im Hintergrund die Klosterkirche

 

 

 

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Ehemaliges Spital, heute Museum

 

Nach der Klosterreform 1871 hatten vor allem die älteren Nonnen grosse Mühe sich mit dem neuen Leben abzufinden. Alle Nonnen verloren ihr Privatleben und mussten sich nun vollständig in die Gemeinschaft einfügen

 

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Gemeinschaftsküche

 

 

 

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Esssaal

 

 

 

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Schlafsaal (heute Pinakothek)

 

 

 

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Zum Schluss des Rundganges: Links geht es zur Herrentoilette

 

 

 

 

 

1 Comments on “6. Tag: Kloster Santa Katalina”

  1. Tolle Aufnahmen und Bilder, wie ich sie noch nie sah. Wie eine neue Welt, diese alte Welt. Interessant
    auch das nebeneinander von städtischer Hochkultur, siehe (u.a.) Porzellan und Waschstrasse !

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