04. Oktober 2014
Heute wäre ein Ausflug um die Islas Ballestras vorgesehen gewesen. Diese Inseln liegen ganz in der Nähe der Oasae Huacachina.
Aber schlechte Nachrichten: Der Hafen ist wegen zu hohen Wellengang geschlossen. Wir fügen uns ins Schicksal und akzeptieren als Alternative den Besuch des Nationalparkes auf der Halbinsel Paracas. Dieser Park besteht auf dem Festland zu 100% aus Wüste!
Erklärung:
Der Peru- oder Humboldtstrom bringt auf seinem Weg von Süden nach Norden kaltes und nährstoffreiches Wasser aus den Tiefen des Pazifiks an die Küste von Peru. Der Einfluss dieser Strömung ist stark genug, um Wolkenbildung und damit Niederschläge zu verhindern. So steht die trockene Küstenwüste in starken Kontrast zum Artenreichtum des Meeres.
Der Wüstenstreifen ist 30 bis 150 km breit und verläuft über 2300 km von Ecuador bis nach Chile.
Text: El Niño
Zurück am Ausgangspunkt unseres Ausfluges eine gute Nachricht: Der Hafen ist wieder offen und wir können unsere Fahrt rund um die Islas de Ballestras doch noch machen. Die Islas de Ballestras gelten als die Galapagos-Inseln des (sehr) kleinen Mannes.
Auf der Fahrt zu den Islas Ballestras. Mitten in einem Wüstenhang liegt das 128m hohe und 78m breite Scharrbild eines überdimensionierten Kerzenleuchters oder Dreizack, El Candelabro genannt. Ebenso wenig wie bei den verwandten Bodenzeichnungen von Nazca kennt man die genaue Bedeutung der ungewöhnlichen Zeichnung
Weiterführender Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien
Tausende von Guano-Tölpeln sprenkeln die Felsen mit ihrem Kot, dem Guano, weiss.
Aufgrund des Fischreichtums vor Perus Küste lebten Millionen von Vögeln auf vorgelagerten Inseln. Ihr salpeterhaltige Dung (Guano), der sich stellenweise meterhoch anhäufte, sollte das Bombengeschäft des 19. Jhs. für Peru werden. Drei Jahrzehnte lang exportierte der Andenstaat Millionen von Tonnen Guano nach Europa, wo der natürliche Dünger die Entwicklung der kommerziellen Landwirtschaft begünstigte. Der warme Geldregen aus dem Geschäft mit dem weissen Gold brachte Peru in der Mitte des 19. Jhs. die historische Chance auf Entwicklung. Doch der Boom schadete Peru mehr als er ihm nützte. Präsident Ramón Castilla “nationalisierte” den Naturdünger, um die Staatsprofite zu maximieren. Zwischen 1840 und 1875 verfünffachte sich der Export, und nach Peru gelangten im selben Zeitraum sechs Mal so viele Waren. Das Land begann sich immer stärker zu verschulden. um 1870 begann das Kartenhaus in sich zusammenzufallen. Luxuskonsum, zu hohe Kreditaufnahmen, Missmanagement und die Erschöpfung der Rohstoffquelle Guano führten zum Staatsbankrott.
Seelöwen jagen nachts und verbringen den Tag schlafend (sofern sie nicht durch Touristen gestört werden)