L’Example

Die Erweiterung der Stadt nach Norden (L’Example) bot den Architekten des Modernisme um Antoni Gaudí eine einzigartige Spielwiese, die ihrer Kreativität Flügel verlieh. Es entstanden Häuser aus einer Fantasiewelt, die das Gesicht Barcelonas bis heute prägen

 

 

 

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Fundació Antoni Tàpies: Er zählte zu den bekanntesten Söhnen seiner Stadt und zu den wichtigsten abstrakten Künstlern seiner Zeit :der Maler, Grafiker und Bildhauer Antoni Tàpies. Die surrealistische Plastik “Novol I Cadira” (Stuhl und Wolke) – 1990 zur Eröffnung von Tapies selbst entworfen – ziert der Fundació Antoni Tàpies

 

 

Casa Batlló im Stadtteil L’Eixample: Selbst wenn sich an Gaudís Bauten bis heute die Geister und Geschmäcker scheiden: Klar ist, dass Gaudí der katalanischen Metropole ein unverwechselbares Gesicht gegeben hat. Er schuf nicht nur die Kirche Sagrada Familia, die kaum weniger bekannten Bürgerhäuser Casa Batlló und Casa Milà sowie eine Reihe weiterer Gebäude. Er entwickelte auch Formen und Techniken, die viele Architekten bald begeistert kopierten. Gaudí war der Guru des Modernisme, also jenen Stils, den Barcelona nachhaltig prägte. Im Kern handlt es sich bei der Modernisme um eine Bewegung die gegen Ende des 19. Jahrunderts ganz Europa ergriffen hatte – und auf Deutsch als Jugendstil bekannt geworden ist. Die Protagonisten des Jugendstil warfen veraltete Traditionen über Bord. Sie fanden zu ganz neuen krativen Freiheiten: Statt symmetrischen Achsen gestalteten sie geschwungene Formen, als Inspiration dienten organische, der Natur entlehnte Vorbilder. Obwohl die Bewegung europaweit ähnliche Fragen stellte, entwicklelte sie doch verschiedene Antworten und Ausprägungen: Art Nouveau in Frankreich, Modern Style in England. Besonders experimentiell und konsequent gaben sich Gaudí und die anderen Vertreter des katalanischen Modernisme. Sie brachen mit jeder Vorschrift, die ihre Fantasie zu bremsen drohte. Symmetrien sucht man fast vergebens: Wie von selbst gewachsen wirken die runden, geschwungenen, gewellten Formen der von Gaudí 1904 bis 1906 umgebauten Casa Batlló. Ihr Dach erinnert an den geschuppten Rücken eines Drachens, im Innern sind Säulen und Bögen der Form riesiger Knochen nachempfunden, die Schornsteine sind als Skulpturen gestaltet.

 

 

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Sogar das Strassenpflaster ist verziert

 

 

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Aussenansicht des Casa Batlló

 

 

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Lifttüre

 

 

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Durchgang

 

 

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Das Casa Batlló von hinten

 

 

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Lichtschacht

 

 

 

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Auf der Dachterrasse

 

 

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Links der Casa Batlló stehen noch zwei weitere bekannte Bauwerke, die dem Modernisme zuzuordnen sind: direkt nebenan das bis 1900 entstandene Casa Amatller von Josep Puig i Cadafalch

 

 

 

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Zwei Häuser weiter dann das Casa Lleó Morera von Lluis Domènech i Montaner, 1905 fertiggestellt

 

 

 

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Im gleichen Stadtteil steht das Casa Milà (La Pedera). Es wird gerade renoviert. Spötter verlachten das eigenwillige Wohnhaus einst als “Pedera” (Steinbruch) – ihnen erschien das zwischen 1905 und 1911 von Gaudí gebaute Casa Milà wohl tatsächlich nur noch als eine willkürliche Ansammlung von Baumaterial.